Was ist im Honig eigentlich alles drin?
Die wesentlichen Inhaltsstoffe des Honigs sind Wasser (ca. 18 %), Kohlenhydrate wie Trauben, Frucht-, Rohr- und Malzzucker sowie weitere Zucker (bis zu 80 %), Enzyme (Invertase und Amylase), Aroma-, Duft- und Farbstoffe sowie organische Säuren. Auch verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente wie z. B. Kalzium, Chlor, Kupfer, Mangan, Magnesium, Schwefel, Kalium, Eisen, Natrium, Silizium und Phosphor sind in geringen Mengen enthalten, ebenso die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B8 und B9. Zu finden sind auch ein dem Acetylcholin ähnlicher Gallenwirkstoff sowie antibiotische Wirkstoffe (Inhibine).
Warum ist der Honig nicht immer flüssig?
Ein natürlicher Prozess bewirkt, dass jeder Honig früher oder später fest wird, er kristallisiert. Honige mit einem hohen Traubenzuckeranteil, wie z. B. Rapshonig werden schneller fest als Honige mit einem hohen Fruchtzuckeranteil, wie z. B. Akazienhonig. Dieser natürliche Prozess ist ein wichtiger Hinweis auf die Qualität des Honigs. Der Honig ist also keineswegs verzuckert. Stattdessen kann das Ausbleiben dieses Vorgangs ein Hinweis auf eine die Inhaltsstoffe schädigende Wärmebehandlung sein. Damit der Honig auf Dauer cremig bleibt, wird er in der Kristallisationsphase gerührt. Dadurch werden die Kristalle zerkleinert. Der Honig erhält dadurch eine streichfähige Konsistenz.
Was mache ich, wenn der Honig festgeworden ist?
In diesem Falle erwärmt man den Honig in einem Wasserbad bis maximal 40 °C, oder man stellt ihn auf ein Holzbrett auf die Heizung. Honig in der Mikrowelle zu erhitzen ist bedenklich. Hält man sich an diese Regeln, bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs erhalten.
Was bedeutet "kalt geschleudert"?
Den reifen Honig erkennt der Imker an den verdeckelten Waben. Mit einem Refraktometer kann er den Wassergehalt im Honig prüfen, der abhängig von der Sorte gewisse Prozentwerte unterschreiten muss (ca. 20 %). Die Waben werden mittels einer Entdeckelungsgabel entdeckelt und in eine Schleuder gestellt, die wie eine Wäscheschleuder funktioniert. Durch Fliehkraft wird der Honig aus den Waben geschleudert. Als zusätzliches Qualitätsmerkmal ist die Bezeichnung "kalt geschleudert" eigentlich überflüssig, da für den Schleudervorgang keine Erwärmung notwendig ist.
Was ist gefilterter Honig?
Im Honig sind natürliche Pollenbestandteile enthalten, mit denen eine genaue Bestimmung der Herkunft und Sorte möglich ist. Werden diese Bestandteile aus dem Honig herausgefiltert, wie es gerade in den USA üblich ist, kann die Herkunft und Sorte nicht mehr bestimmt werden. Der Deutsche Imkerbund hat sich vergeblich bei der Europäischen Union gegen die Herausfilterung dieser wertvollen Bestandteile und den Import solcher gefilterten Honig eingesetzt. Leider ist auch in der EU neuerdings gefilterter Honig erlaubt.
Was ist Imkerhonig?
Es gibt keinen Imkerhonig, denn jeder echte Honig ist Bienenhonig. Die Imker sind diejenigen, die die Bienen pflegen und den Honig ernten. Sie stellen ihn nicht selbst her. Das „Rezept" für den Honig kennen nur die Honigbienen. Dieser Begriff wird aus Werbegründen gern verwendet.
Was heißt „wabenecht"?
Auch das ist eine Werbeaussage, denn woher sonst als aus den Waben soll der Honig kommen?
Warum hat mein Honig helle Ablagerungen am Glasrand?
Der Imker nennt diesen Vorgang das Blühen des Honigs. Es handelt sich hierbei keineswegs um eine Qualitätseinbuße. Vielmehr sind diese Blüten ein Zeichen von geringem Wasseranteil und damit einer guten Reife.
Warum sind manche Honige dunkler als andere?
Die Honigfarbe unterliegt einem breiten Spektrum. Die Farbe reicht von Blassgelb, fast Weiß bis zu einem dunklen schwärzlichen Braun, Gelborange, Kastanienbraun oder sogar Grün. Die Farbe wird bestimmt durch die Farbe der Nektare, den die Bienen als Grundlage für den Honig sammeln sowie durch die Farbe des Pollens, der Bestandteil des Honigs ist. Auf die Frage warum Waldhonig so dunkel ist, kann man aber auch eine nicht ernst gemeinte Antwort geben: Weil es im Wald so dunkel ist ;-)
Kann der Imker gezielt eine Honigsorte erzeugen?
Unter gewissen Voraussetzungen ist er dazu in der Lage. Die Tracht (die Blütenart) muss ausreichend vorhanden sein, es muss eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen. Auch das Bienenvolk muss gut entwickelt sein. Deshalb ist es auch nicht in jedem Jahr möglich, alle Sortenhonige anzubieten. Eine typische Pflanze, die nicht jedes Jahr ,honigt', ist der Klee. Der Imker „wandert" mit seinen Bienen zu speziellen Trachten um Sortenhonige zu erzeugen bzw. von den Bienen erzeugen zu lassen.
Wie viele Honigsorten gibt es eigentlich?
Wird ein Honig als von einer bestimmten Pflanze stammend deklariert, muss er zu mehr als der Hälfte aus dem Nektar dieser Blütenart bestehen. Die Vielfalt der Sortenhonige ist so groß, wie die Vielfalt der durch Bienen zu bestäubenden Blütenarten, die in größerer Anzahl auf einer zusammenhängenden Fläche vorkommen. Die übrigen Zusammensetzungen werden als Mischhonig (als Blüten-, Frühjahrsblüten-, Sommerblüten- oder Wildblütenhonig) bezeichnet.
Wie erkennt der Imker die Honigsorte?
Der Imker erkennt am Geruch, an der Farbe, am Geschmack und an der Konsistenz des Honigs die Sorte. Sicher sind Sie im Frühjahr schon an einem blühenden Rapsfeld vorbeigefahren. Erinnern Sie sich an den Geruch... und genau so riecht auch Rapshonig.
Um Sortenhonige zu erzeugen, schleudert der Imker z.B. vor Beginn der Lindenblüte ab. Dann wandert er mit seinen Bienen in die Nähe dieser Blüten. Da die Bienen blütenstet sind, d.h. einer Pflanzenart in ihrer Hauptblütezeit treu bleiben, sammeln sie in dieser Zeit hauptsächlich Nektare dieser Pflanzenart. Nach Ende der Blüte und Reifung des Honigs schleudert der Imker den Honig ab.
Ein Honig ist ein Sortenhonig, wenn er zu mindestens 50% von einer Pflanzenart stammt. Zur genauen Bestimmung einer Sorte kann man eine Pollenanalyse durchführen lassen. Diese Analysen sind für Imker jedoch auf Grund der geringen Honigmengen viel zu teuer. Trotzdem wird unser Honig jedoch in regelmäßigen Abständen auf seine Qualität und Zusammensetzung von unabhängigen Lebensmittelprüfern analysiert. Stolz können wir sein, denn bisher sind bei unseren Honigen keinerlei Beanstandungen hinsichtlich Qualität, Zusammensetzung und Bezeichnung aufgetreten.
Was bedeutet "Deutscher Honig"?
Seit 1925 steht das Markenzeichen Echter Deutscher Honig für ein außergewöhnliches Produkt direkt aus der Natur. Seine wertvollen Inhaltsstoffe, seine naturverbundene Gewinnung und sein hervorragender Geschmack garantieren Ihnen Genuss auf höchstem Niveau. Was drauf steht, ist auch drin - nämlich Honig nur aus deutschen Landen. Strenge Kontrollen sorgen dafür, dass nur besonders schonend behandelter Honig das Gütezeichen Echter Deutscher Honig tragen darf. Echter Deutscher Honig wird in der Regel im Imkerhonigglas mit Gewährverschluss und Registriernummer verkauft. Anhand dieser Registriernummer ist der Imker zu identifizieren, von dem der Honig stammt.